HAZ / Calenberger Zeitung, 24.11.2021 – Von Stephan Hartung
An der Marie Curie Schule in Empelde haben sich neue Ausbildungspaten den Abschlussklassen von Real- und Hauptschule vorgestellt. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler beim Einstieg ins Berufsleben zu beraten.
Die Corona-Zeit hat nicht nur den Schulbetrieb erheblich gestört – sondern auch die Vorbereitung auf das, was danach kommt. An der Marie Curie Schule in Empelde (MCS) haben berufsorientierende Maßnahmen Tradition. „Leider ist das alles in der Corona-Zeit weggebrochen. Für uns als Schule ist es aber wichtig, dass wir entsprechende Projekte anbieten können“, sagt Katrin Winterroth. Umso mehr freute sich die Leiterin des MCS-Realschulzweigs, dass jetzt wieder die Aktion „Ausbildungspaten“ startete.
In der Aula der MCS stellten sich rund ein Dutzend ehrenamtlicher Helfer den 90 Schülern des 10. Jahrgangs der Realschule sowie den 50 Neuntklässlern der Hauptschule vor – es handelt sich dabei um die Abschlussklassen. Die Ehrenamtlichen fungieren als Ausbildungspaten und beraten die Schüler mit Blick auf den Einstieg in die Berufswelt. Die MCS mit seiner Schulform einer kooperativen Gesamtschule arbeitet dabei mit dem Freiwilligenzentrum Hannover zusammen.
Speed-Dating mit den Ausbildungspaten
In der Aula ging es zum Projektstart nun zunächst darum, dass die Schüler ihre möglichen Paten kennenlernen können. Wie bei einem Speed-Dating wechselten die Paten, nachdem Moderator Kurt Kühnpast vom Freiwilligenzentrum eine Gesprächsrunde nach acht Minuten beendete, weiter zum nächsten Tisch. In der Pause konnten sich alle mit Muffins stärken, für die die Schülerfirma Messerscharf gesorgt hatte. Diese Schul-AG musste in der Corona-Zeit ebenfalls wegen ausgefallener Anlässe pausieren.
Zum Abschluss aller Vorstellungsrunden konnten die Schüler einen Zettel ausfüllen und sich für das Projekt anmelden. „Die früheren Projekte haben gezeigt, dass es den Schülern etwas bringt und sie daran interessiert sind“, sagt Nadine Neubauer, Leiterin des MCS-Hauptschulzweigs. Auch am Ende dieses Tages wurden fast alle Zettel ausgefüllt.
Und von der Nachhaltigkeit des „Ausbildungspaten“-Projekts, das das Freiwilligenzentrum seit 2007 mit der MCS betreibt und das vier weitere Partnerschulen im Stadtgebiet Hannover hat, kann Kühnpast berichten. „Wir haben bis heute seit 2007 aus allen Schulen 450 junge Leute in die Ausbildung gebracht. 80 Prozent von ihnen haben uns erzählt, dass das auch an ihrem Paten lag.“ Die Schülerinnen und Schüler treffen sich mit ihrem Paten in der Freizeit außerhalb des Schulgeländes, sprechen beispielsweise über berufliche Perspektiven und Praktika oder erhalten Hilfe beim Formulieren einer Bewerbung.
„Die Gespräche haben mir sehr gut gefallen. Ich bin ein kreativer Mensch, möchte gern in der Veranstaltungsbranche arbeiten“, sagt Jasmeh (15). Sie besucht die 9. Klasse der Hauptschule, genau wie Renas. Auch für den 16-Jährigen ist es keine Frage, ob er an dem Projekt teilnimmt. „Ich möchte gern Polizist werden und hoffe, dass ich für den Weg dorthin Unterstützung erhalte.“
HAZ / Calenberger Zeitung, 24.11.2021 – Von Stephan Hartung