es war wieder so weit, am 8.2. waren wir in Stolzenau und spielten die erste Rund der FLL. Das hatte zwei Resultate:
- Wir sind eine Runde weiter.
- Die gerade laufende Influenza hat mich erwischt und ich war zwei Wochen bettlägerig…..
- … und habe deshalb im Februar keinen Newsletter geschrieben, obwohl das fällig war. Ich bitte dafür untertänigst um Verständnis.
Zum Turnier in Stolzenau, Bericht 1:
Wir kennen das schon: Der Roboter hat versagt. Alle möglichen Fehler passierten, etliche versuchte Aufgaben wurden nicht gelöst. Statt der 400 möglichen Punkte, die wir zu Hause noch auf den Tisch brachten, schafften wir „nur“ 250.
Aber: Während wir über unser Versagen haderten, waren immerhin unsere Verfolger glücklich. Bei denen klappte einfach alles!!! Party!!!!
Mit dieser Superleistung erreichten sie ihr maximales Potential von immerhin 240 Punkten. Wir jammern also auf hohem Niveau.
Die Präsentationen liefen sehr gut und erfüllten ihren Zweck. Leider wurden wir von der Jury „nur“ auf Platz 2 gewählt. Vermutlich weil das Disziplinverhalten meiner Schüler nicht OK war. Mein Co-Trainer und ich waren sauer auf unsere Schüler.
Zur Erinnerung: Es geht nicht nur um die vom Roboter erzielten Punkte, sondern auch um Punkte, die in einer Jury-Session durch Präsentationen erzielt werden müssen. Bei den Präsentationen erfährt man aber hinterher nicht seine Punktzahl.
Siegen – Bericht 2:
Nein, Siegen ist hier kein Verb, sondern der Ort, an dem vor kurzem die zweite Runde gespielt wurde. 22 Mannschaften -doppelt so groß wie Stolzenau- und alles Turniergewinner in der ersten Runde. Und große Teams dabei, die dann auch über 500 Punkte auf den Tisch bringen.
Am Vorabend in der Jugendherberge nutzten mein Co-Trainer und ich die Gelegenheit, die kritischen Verhaltensweisen „anzusprechen“. Das half!
Am nächsten Tag auf dem Turnier zeigten sich unsere Schüler vorbildlich von ihrer besten Seite. Und prompt funktionierte dann auch der Roboter. Offenbar hat auch der Roboter eine Seele und möchte nett und freundlich behandelt werden.
Nein. Die Wahrheit ist, dass Jugendliche mindestens 95% ihres Potential für Sozialkram in ihrer Peer-Group verbrauchen und sich ständig necken, mobben und ablenken. Wenn sie das mal bleiben lassen und ihre Energie auf die Arbeit verwenden, erreichen sie verblüffende Ergebnisse.
Und sie können dann auch vor Ort die notwendigen Anpassungen durchführen und den Roboter richtig starten.
Wir schafften im Robot-Game 365 Punkte. Das ist das siebt-beste Ergebnis im Turnier und eine Leistung, auf die wir sehr stolz sein können. Fast alles aus der Vorbereitung hat funktioniert.
Die Robotigers haben ihr Niveau gehalten, die Region Hannover (und der Standort Stolzenau) würdig vertreten und zum positiven Ruf von Viscom beigetragen.
Über die Jury-Session bekam ich leider keine Rückmeldung vom Veranstalter. Ich konnte aber selbst mehrere Sessions der Gewinner ansehen. Bin mir sicher, dass da zwischen uns und der Konkurrenz kaum noch ein Unterschied zu erkennen ist.
Wir verwenden die gleiche Technologie, erklären den Entwicklungsprozess und die Strategie. Auch die großen Teams machen da nichts anderes. Doch solange sie mehr Punkte auf den Tisch bringen, müssen wir das anerkennen und respektvoll gratulieren.
Die Zukunft – Bericht 3:
Jetzt schmieden wir Pläne für die Zukunft. Die Schüler versuchen gerade einen neuen Roboter mit größeren Räder zu konstruieren. Der kann dann schneller fahren. Und sie haben bereits den Roboter-Raum vorbildlich wieder hergerichtet.
Weiterhin habe ich seit dieser Saison einen Co-Trainer, der mich vor allem bei der Gestaltung der Jury-Session entlastet. Und es ist toll, nicht alles allein als Einzelkämpfer zu managen. Robotik ist vor allem ein Mannschaftskampf.
Mein ganz besonderer Dank geht diesmal an Alexandar Wytulany! Vielen Dank, es hat Spaß mit Dir gemacht und ich hoffe, dass Du weiter dabei bleibst.
Viele Grüße
Achim Bohl