HAZ / Calenberger Zeitung, 11.05.2021 – Von Heidi Rabenhorst
Gelungener Neustart an der Gesamtschule MCS Marie-Curie-Schule
An der Marie-Curie-Schule in Empelde und Ronnenberg hat am Montag der Präsenzunterricht für 800 Schüler der Jahrgänge fünf bis zwölf begonnen. Für Schulleiter Kay Warneke ein aufregender, aber gelungener Neustart.
Kay Warneke huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Der Leiter der Marie-Curie-Schule (MCS) in Empelde bezeichnet den ersten Schultag nach der rund fünfmonatigen Zwangspause als „aufregend und gelungen“. Die Zeit ohne Präsenzunterricht sei lang gewesen. „Vor allem bei den jüngeren Kindern ist mir als Erstes aufgefallen, wie groß sie doch geworden sind“, erzählt der Leiter der insgesamt 1500 Schüler umfassenden Bildungseinrichtung. Die Freude, alle wiederzusehen, sei „enorm“ gewesen. Unterrichtet wird an der Kooperativen Gesamtschule im Szenario B, wochenweise und in zwei Gruppen. Während die rote Gruppe am Präsenzunterricht teilnimmt, befindet sich die grüne Gruppe im Homeschooling und umgekehrt. „Das ist einfach besser. Vor allem mit den Testungen ist diese Lösung praktikabler“, sagt Warneke.
Ein Klassenlehrertag zur Eingewöhnung: Um die Kinder behutsam an den neuen Alltag zu gewöhnen, habe es am ersten Tag für die Sekundarstufe I einen Klassenlehrertag gegeben. Im Gymnasialzweig ab Jahrgang sieben sind jeweils die ersten beiden Stunden von den Klassenlehrkräften betreut worden. Danach gab es Unterricht nach Plan. Die Oberstufe startete genauso wie auch die Abschlussklassen mit dem Unterricht nach Plan. „Man kann fast von einer Resozialisierung der Kinder sprechen“, sagt Warneke. „Ihnen fehlten über Monate hinweg die sozialen Kontakte.“ Die Lehrer mussten die Schüler erst mal abholen, sie ankommen und sich bewegen lassen“, fügt er hinzu. Nicht nur für die Lehrer, sondern auch für die Kinder sei es ungewohnt gewesen, sich wieder in so großen Gruppen zu treffen.
Die Pandemie stelle die Schulen vor große logistische Herausforderungen – vor allem bezüglich der Selbsttests. „Sie kommen in einzelnen Teilen und werden dann in der Schule von den pädagogischen Mitarbeiterinnen und Sekretärinnen zusammengestellt. Wir haben Unmengen an Einzelteilen geliefert bekommen“, berichtet Warneke. „Vergangene Woche haben wir 2500 in Brötchentüten verpackte Testkits verteilt“, fügt er hinzu. Das Kultusministerium habe jedoch versprochen, künftig fertige Tests zu liefern. „Das wäre eine große Erleichterung“, so Warneke.
Ein Schüler darf nicht am Unterricht teilnehmen: Damit alle möglichst viel Sicherheit haben, müssen sich die Schüler jede Woche zweimal morgens, jeweils montags und mittwochs, testen. Eine Anleitung für den Test finden sie auf der Internetseite der Schule. „Die Eltern bestätigen auf einem Laufzettel, den die Schüler von den Klassenlehrkräften ausgehändigt bekommen, dass sie getestet sind. „Haben sie die Unterschrift oder die Testung vergessen, müssen die Lehrer die Kinder nach Hause schicken“, betont Warneke. Sei ein Test ungültig gewesen, können die Schüler ihn morgens in die Schule mitbringen. Dann könne an den Standorten in Empelde und in Ronnenberg nach Absprache eine weitere Testung organisiert werden. „Nur ein Schüler durfte am Montag wegen eines positiven Ergebnisses nicht am Unterricht teilnehmen“, berichtet Warneke. Er sei gespannt, wie sich die regelmäßigen Testungen auswirken. „Jeder positive Fall, den wir herausfischen können, hilft uns in der Pandemiebekämpfung“, so Warneke.
Tests geben den Schülern mehr Sicherheit: „Total“ auf die Schule gefreut hat sich Avar Rücker aus Lenthe. „Es ist zwar alles etwas komplizierter geworden, und das Pensum hat sich erhöht“, meint die 17-Jährige. Viel Lob findet die Zwölftklässlerin aber für die regelmäßigen Tests. „Das gibt eine gewisse Sicherheit, auch wenn sie nicht hundertprozentig sicher sind“, fügt sie hinzu. Als „irgendwie komisch“ bezeichnet Niclas Tanner die Situation. „Man muss sich erst wieder reinfinden, und es ist im ersten Moment auch anstrengend“, erzählt der 17-Jährige aus Hannover-Ahlem. Aber es fühle sich gut an, seine Freunde wiederzutreffen. Finja Hoppenworth (18) aus Badenstedt muss sich erst wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen. Nach den ersten sechs Schulstunden sei sie doch etwas müde gewesen. Es sei ja noch ungewohnt. Insgesamt standen dann neun Stunden auf dem Plan. Aber die Freude, endlich wieder zur Schule gehen zu dürfen, überwiege alles.
HAZ / Calenberger Zeitung, 11.05.2021 – Von Heidi Rabenhorst
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