35 Kooperative Gesamtschulen vernetzen sich

HAZ / Calenberger Zeitung, 20.09.2018 – Von Uwe Kranz

Schulleitungen wollen die Wahrnehmung der Schulform verbessern. Auch der Austausch und die Zusammenarbeit der Einrichtungen soll in der Zukunft Vorteile bringen.

Gemeinsam ist man stärker. Unter dieser Prämisse haben sich die Schulleitungen und Didaktischen Leitungen der Kooperativen Gesamtschulen (KGS) in Niedersachsen zu einer gemeinsamen Tagung in Soltau getroffen. „Die KGS als Schulform muss auf der politischen Ebene mehr wahrgenommen werden“, sagt René Ehrhardt, Schulleiter in Barsinghausen. Auch die Marie Curie Schule in Ronnenberg mit Kay Warneke und Ute Lendeckel sowie die Einrichtungen in Hemmingen und Pattensen waren bei dem Treffen vertreten.

Für die leitenden Personen in ihren Häusern steht fest: Die Schulform der Kooperativen Gesamtschule steht zugleich für Kontinuität und pädagogische Innovationen. Die Ausrichtung die sich an den Anforderungen der gymnasialen Oberstufe orientiert, andererseits in den Haupt- und Realschulzweigen eine hohe berufsorientierende Ausrichtung beinhaltet sowie besondere Schwerpunkte im Bereich der Berufsvorbereitung und -orientierung seien spezielle Vorzüge der Kooperativen Gesamtschulen.

Das Problem für die Schulleiter ist die Wahrnehmung ihrer Schulform. “Bisher haben die 35 Kooperativen Gesamtschulen Niedersachsens mit ihren insgesamt rund 50.000 Schülern keine gemeinsame Verständigungsebene,“ erläutert Ehrhardt. Die Vernetzung sei deshalb ein wichtiger Schritt. Auf diese Weise könne man sich gemeinsam mit den Verbänden und anderen Netzwerken für gemeinsame Positionen aber auch für KGS-spezifische Belange Positionen für die Öffentlichkeit und Politik einsetzen.

Außerdem, so Eberhardt wünsche man sich „eine Wiederverankerung im Niedersächsischen Schulgesetz“, gleichberechtigt mit den Integrierten Gesamtschulen. Mittelfristiges Ziel sei neben einer Schärfung des Profils auch die gemeinsame Qualitätsentwicklung der Kooperativen Gesamtschulen durch gemeinsame Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen, Material- und Konzeptaustausch.

In der Region Hannover gibt es bereits seit einigen Jahren das informelle Netzwerk der KGS-Schulleitungen, zu denen auch die vier Einrichtungen aus dem Calenberger Land gehören. Dieses hatte sich bereits in der vergangenen Legislaturperiode an die damalige Kultusministerin Frauke Heiligenstadt mit den genannten Zielen gewandt. Das landesweite Bündnis soll den Interessen nun zusätzliches Gewicht verleihen.