Das Einmaleins der Lebensretter

Ein Bericht der Johanniter-Unfall-Hilfe / Ortsverband Deister

Johanniter schulen 200 Achtklässler an Marie Curie Schule in Empelde

Erste Hilfe ist einfach; diese Grundregel haben Ausbilder der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. jetzt allen rund 200 Achtklässlern der Marie Curie Schule in Empelde beigebracht. Zwei Tage lang – am heutigen Donnerstag und am morgigen Freitag – sind die Johanniter mit neun Ausbildern für den Erste-Hilfe-Kurs „Medizinische Erstversorgung für Jugendliche mit Selbsthilfeinhalten“ an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) zu Gast. Die Johanniter zeigen, was im Notfall alles möglich ist. Das Bundesinnenministerium fördert diese Ausbildung. Aus gutem Grund: Jedes Jahr passieren bundesweit an Schulen rund 1,3 Millionen kleinere und größere Unfälle.

Das sind wichtige Maßnahmen im Notfall: Verletzte ansprechen, ihre Atmung kontrollieren, mit dem Rettungsdienst kommunizieren, die Patienten warmhalten und bei ihnen bleiben, bis Rettungskräfte eintreffen. „Das Mindeste, was man tun kann, ist die Notrufnummer 112 wählen“, betonte Johanniter-Trainer Hamid Kamrani-Mehni. Es sind einfache Schritte, die Leben retten können. Die Schüler lernen in den beiden Tagen auch, was sie darüber hinaus bei Schock, Blutungen, Atemstillstand und in anderen Notfällen tun können. Und wie sie Unfallorte absichern und sich als Ersthelfer selbst vor Verletzungen schützen.

Für manche Schüler ist der Kurs zudem Auftakt für eine intensivere Ausbildung im medizinischen Bereich im Rahmen einer Schulsanitäter-AG. In dieser Arbeitsgemeinschaft trainieren die Johanniter in jedem Schuljahr auch angehende Ersthelferinnen und Ersthelfer für den regulären Schulsanitätsdienst (SSD). Eine AG läuft derzeit parallel: Die Trainerinnen Lina Frömming und Sarah Maczuga vom Ortsverband Deister haben am heutigen Donnerstag im Beisein von Schulrektor Kay Warneke Abschlusszertifikate an acht neue Schulsanitäter überreicht. „Sie haben alle gute bis sehr gute Noten bei der Prüfung erreicht“, freute sich Ausbilderin Frömming.

Die Marie Curie Schule zielt mit ihrem Ganztagsangebot zudem darauf ab, dass die Kinder und Jugendlichen auch eigene Schwerpunkte entwickeln. Sich also intensiv mit Themen befassen, mit denen sie später beispielsweise bei Bewerbungen Punkte machen können. Dazu gehört auch der Themenschwerpunkt „Fit fürs Leben“ – und dort sind die Johanniter vom Ortsverband Deister mit ihren Angeboten ein wichtiger Kooperationspartner.

„Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler menschlich miteinander umgehen und Selbstverantwortung zeigen“, betont die didaktische Leiterin Ute Lendeckel. Gemeinsam mit weiteren Lehrenden hat sie die zweitägige Erste-Hilfe-Schulung für den kompletten achten Jahrgang organisiert. Es ist eine organisatorische Herausforderung, denn in diesen Tagen ist die gesamte Schülerschaft mit besonderen Themen befasst: Parallel bietet die KGS Berufsinformationstage für den Gymnasialzweig an. Die Jahrgänge 5 und 6 beschäftigen sich in Gruppenarbeiten unter anderem mit der Region Hannover; Präventionsarbeit ist ein Schwerpunkt im 7. Jahrgang und die Jahrgänge 9 und 10 trainieren selbständiges naturwissenschaftliches Arbeiten.

Fotos: Johanniter/Marcel Schwarzenberger

Ausbildungseinheit Herz-Lungen-Wiederbelebung: Johanniter-Trainer Hamid Kamrani-Mehni zeigt, was zu tun ist.

Einfache Schritte als Lebensretter: Johanniter-Trainer Hamid Kamrani-Mehni listet die wichtigsten Punkte auf.

Neue Schulsanitäter: Ortsjugendleiterin Catharina Weißenborn von den Ronnenberger Johannitern (ganz links) überreicht mit ihren beiden Trainerkolleginnen Lina Frömming (3.v.l.) und Sarah Maczuga (4.v.l.) sowie Schulrektor Kay Warneke (Mitte) die Zertifikate an die Schüler Wolf, Mark und Yoana (von rechts).

Neue Schulsanitäter und ihre Ausbilder (von links): Johanniterin Lina Frömming, die Schüler Mark, Yoana und Merle, Ortsjugendleiterin Catharina Weißenborn von den Ronnenberger Johannitern sowie der Schüler Wolf und Johanniterin Sarah Maczuga.