Kunst soll zeigen, was verbindet

HAZ / Calenberger Zeitung – Von Uwe Kranz, 31.01.2018

Was die Schüler der Marie Curie Schule verbindet, das stärkt sie auch. Diese These wollen Schüler der Oberstufe mit einem Landart-Projekt auf dem Schulhof zeigen. Die Installation wurde am Dienstag vollendet.

Anne und Friederike binden bunte Bänder an ein über den Schulhof gespanntes Seil. Jedes Band soll für einen ihrer Mitschüler stehen. Die Fäden sind Teil eines Landart-Projektes zweier Oberstufenkurse im Fach Kunst, mit dem eben diese Mitschüler an der Marie Curie Schule am Mittwochmorgen überrascht wurden.
Zwei Wochen Vorlauf benötigten die Schüler unter der Leitung der Lehrerinnen Ute Drexheimer und Claudia Kick, um die Installation auf dem Schulhof vorzubereiten. Aus Ästen formten sie auf dem Pflaster einen Baum, der mithilfe von Bändern mit vielen Punkten auf dem Schulhof verbunden ist. Daran hängen die vielen unterschiedlichen Bänder. Überall auf dem Schulhof herrscht rege Betriebsamkeit.
Landart ist Schwerpunktthema im letzten Semester im Fach Kunst. Die Schülerinnen haben sich schon ausgiebig damit beschäftigt. Weil oft Materialien aus der Natur oder naturbelassene Materialien verwendet würden, müsse man „lebendige Dinge töten“, wie die Äste, um damit wieder etwas lebendiges wie den Baum formen zu können, erklärte Anne. Solche Prozesse seien auch aus anderen Bereichen wie beispielsweise in der Kosmetikherstellung bekannt. Landart sei aber auch für jeden etwas anderes, ergänzt Antonia. Es sei deshalb auch schwierig, die Installationen zu bewerten, zumal auch das zu dem Kunstwerk gehöre, was damit geschieht, erklärt Sara.
Mit der Vollendung am Dienstag ist das Projekt also nicht fertig. Auch mögliche Veränderungen durch Witterungseinflüsse oder potenzielle Zerstörungen durch Mitschüler könnten zum Gesamteindruck des Kunstwerkes beitragen, sagt Alexandra. Wichtig sei eben auch, wie sich die Betrachter damit auseinander setzen.
Die anderen Jungen und Mädchen an der KGS werden dem Werk aber wohl mit viel Respekt gegenübertreten, können sie sich doch selbst darin wiederfinden. Die unterschiedlichen Fäden stehen dabei für die Vielfalt an der Marie Curie Schule. „Diese Vielfalt verbindet uns“, sagt Antonia. Und diese Verbindung auf Basis ihrer Vielfalt „ist das, was uns stärkt“.