Marie Curie Schule organisiert besondere Abschlussfeiern

HAZ / Calenberger Zeitung, 06.07.2020 – Von Janna Silinger

Auch während der Corona-Krise wollten die Verantwortlichen der Marie Curie Schule in Ronnenberg die Tradition der Abschlussfeier nicht ganz wegfallen lassen. Unter strengen Regeln wurden deshalb am Freitag die Haupt- und Realschüler verabschiedet.

Ganz verzichten wollten die Verantwortlichen an der Marie Curie Schule in Ronnenberg auf die traditionellen Abschlussfeiern nicht. Zu wichtig sei dieses Ereignis im Leben der jungen Menschen. Deshalb habe ein Alternativplan her gemusst – und der sei aufgegangen, davon ist Nadine Neubauer, Leiterin des Hauptschulzweigs, überzeugt. Gleich zwei Durchgänge seien in der Großsporthalle neben der Schule organisiert worden. Das dies gelungen ist, sei ein großes Verdienst der Hausmeister und der Technik-Crew, meinte Neubauer. Morgens seien die Realschüler entlassen worden, mittags dann die Hauptschüler. „Insgesamt waren das rund 180 junge Frauen und Männer“, sagt Neubauer. Neben dem außergewöhnlichen Ort sei allerdings auch vieles weiteres nicht so gelaufen, wie Schüler und Lehrer sich das vielleicht gewünscht hätten.

Schüler haben besondere Herausforderungen überwunden: Denn die Vorgaben waren streng. Er herrschte die Pflicht, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen, alle Stühle standen im Abstand von 1,5 Metern und weder Freunde noch Eltern oder andere Verwandte durften die Absolventen begleiten. Als „traurig“ bezeichnete Schulleiter Kay Warneke das. Dennoch betonte er: „Freut euch über eure Leistung!“ Denn in diesem Jahr sei es besonders schwierig gewesen, dieses Ziel zu erreichen. All die Hindernisse, die den Schülern durch die Pandemie in den Weg gelegt wurden, hätten sie überwunden. Ein Grund, stolz zu sein, findet der Schulleiter. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die meisten jungen Menschen klaglos die „neue Realität“ akzeptiert hätten, sich an die Regeln gehalten und somit dem Wohl dieser Gesellschaft einen Dienst erwiesen hätten. Einen Ratschlag wollte Warneke den Absolventen noch mit auf den Weg geben: „Nehmt euer Leben in die Hand. Setzt euch Ziele. Und manchmal muss man sich selbst auch in den Hintern treten!“

Ähnlich motivierende Worte fand Bürgermeisterin Stephanie Harms in ihrer kurzen Ansprache. „Das ist euer Tag!“, rief sie den Schülern zu. Es gelte deshalb, dieses schöne Ereignis so gut es geht zu genießen. „Ich war auch mal jung und habe hier im Jahr 1988 meinen Abschluss gemacht“, erinnerte sich Harms. „Die Schule hat das beste draus gemacht“: Damals seien das wichtigste die gemeinsamen Feiern gewesen. Diese fallen in diesem Jahr leider weg. Auch Freundschaft sei momentan nur auf Distanz möglich. Aber dass die Schüler sich daran halten, beweise, dass sie die Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens verstanden hätten. „Dazu gehört, dass man sich gegenseitig hilft, sich die Hand reicht“, sagte Harms. Momentan natürlich nur symbolisch. Das Hände reichen fehlte in diesem Jahr auch bei der Zeugnisübergabe. Die Schüler liefen über die Bühne, vorbei an ihren Klassenlehrern und Schulzweigleiterinnen, Nadine Neubauer und Andrea Schulze für die Realschüler, nahmen ihre Unterlagen und eine Rose vom Tisch und verließen die Halle. „Auch draußen müsst ihr Abstand halten“, erinnerte Neubauer die jungen Frauen und Männer. „Aber immerhin könnt ihr die Maske dort abnehmen.“ Und das verhalf vor der Halle dann schon zu ein wenig mehr Normalität. Auf manche warteten Verwandte, andere standen einfach noch eine Weile mit ihren Schulkameraden zusammen. „Ein bisschen blöd war das schon, dass meine Eltern nicht dabei sein konnten“, sagt ein junges Mädchen. „Trotzdem sind wir dankbar. Die Schule hat das Beste draus gemacht.“

Von Janna Silinger