25 Jahre MCS – Schulfest (Tag 1) und Auszeichnung

HAZ, Calenberger Zeitung, 15.06.2019 – Von Ann Kathrin Wucherpfennig

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage: Mit diesem Titel ist die Kooperative Gesamtschule in Ronnenberg ausgezeichnet worden. Beim Jubiläumsfestakt zum 25-jährigen Bestehen sorgten die Schüler für ein vielfältiges Rahmenprogramm.

Die KGS Ronnenberg ist mit dem Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ausgezeichnet. Lehrer Claas Schoster (von links) sowie Schülervertreter Azra Kop und Till Leander Schröder nehmen die Urkunde von Dirk Assel an. Quelle: Ann Kathrin Wucherpfennig

Seit 25 Jahren pauken die Schüler in der Marie Curie Schule in Empelde. Bei einem Festakt am Donnerstagabend wurde das Jubiläum der Kooperativen Gesamtschule gefeiert. Dabei bedankte sich Schulleiter Kay Warneke bei ehemaligen und aktuellen Lehrkräften für ihren „fantastischen Unterricht“, den Kooperationspartnern, sowie der Stadt als Schulträger. „Durch ihren täglichen Einsatz genießt unsere KGS einen großartigen Ruf“, betonte Warneke. Bürgermeisterin Stephanie Harms erinnerte an die damaligen Skeptiker der Schulform und zeigte auf, dass die Schule bereits innerhalb weniger Jahre ein Erfolgsmodell gewesen sei.

Auszeichnung soll Selbstverpflichtung für die Schule sein

Im Rahmen des Festes wurde die Schule mit dem Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ausgezeichnet. Dirk Assel vom Projekt Für Demokratie Courage zeigen überreichte die Auszeichnung an die Schülervertreter Till Leander Schröder und Azra Kop. „Der Titel ist keine Auszeichnung für bereits erledigte Taten, sondern eine Selbstverpflichtung für Lehrer und Schüler, sich gegen Diskriminierungen aller Art auszusprechen“, appellierte Assel. Einmal im Jahr ist die Schule deshalb nun auch verpflichtet, eine Veranstaltung zu diesem Thema anzubieten.
In seiner Rede betonte der 16-jährige Schülersprecher Till Leander Schröder, dass bei 1500 Schülern Beleidigungen nicht fremd seien. Doch es reiche nicht, ein Schild aufzuhängen, und zu hoffen, dass sich etwas ändere. Daher forderte er alle Mitschüler auf, Vorfälle sofort anzusprechen, damit die Verantwortlichen angesprochen werden können. „Wir sind selber für unsere Welt verantwortlich, und jeder muss sich dem Thema entgegenstellen“, betonte der Zehntklässler. Er hatte mit einer Unterschriftenliste von Schülern, die sich gegen Diskriminierungen aussprechen, die Bewerbung möglich gemacht.

Jeder Gast hat ein eigenes Programm

Zur 25-Jahr-Feier sollte es kein langweiliges Bühnenprogramm geben. Daher entschieden sich die Organisatoren Ute Lendeckel und Dirk Horsten für ein neues Konzept. Nach der offiziellen Begrüßung im Innenhof stellten sich die Fachbereiche mit zahlreichen Aktionen vor, sodass jeder Gast von 18.30 bis 20 Uhr ein individuelles Programm erleben konnte.
Mit dem Programmheft ausgerüstet liefen die Gäste über die Flure und blieben an der einen oder anderen Tür stehen. Im Werkraum wurde eine Produktionsstraße nachgebaut, und die Schüler bauten ein Holzautomobil, im Biologieraum wurde ein Experimentalvortrag gehalten, und am Fenster zum Innenhof sang der Ensemblechor. Das neue Konzept kam bei den Besuchern gut an – wahrscheinlich auch, weil die Aktionen und Vorführungen mindestens zweimal angeboten wurden. „Ich hatte genug Zeit, mir alle Theaterstücke anzusehen“, sagte Schulsozialarbeiterin Sophia Franke. Und Hauptschulzweigleiterin Nadine Neubauer ergänzte: „Langeweile kommt nicht auf“.

Schüler wollen auch zum Nachdenken anregen

Das Theaterstück „Mein Leben auf Instagram“ der Zwölftklässler lockte zu allen drei Aufführungen zahlreiche Zuschauer an. In dem zehnminütigen Stück thematisierten die Jugendlichen das Problem Mobbing im Internet. Im großen Schulhof präsentierten 24 Schüler aus dem neunten Jahrgang kleine Szenen zum Thema Gewalt und ungewollte Schwangerschaft. „Die Schüler wollen trotz der schönen Feier zum Nachdenken anregen und zeigen, mit was sie sich beschäftigen“, sagte Religionslehrerin Kerstin Brocher-Schulze.

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