HAZ / Calenberger Zeitung, 06.03.2022 – Von Ingo Rodriguez
Die Schulgemeinschaft der Marie-Curie-Schule in Ronnenberg-Empelde hat bei einer Kundgebung gemeinsam ein Zeichen gegen den Krieg gesetzt. Die Schüler organisieren nun mehrere Hilfsaktionen zugunsten der ukrainischen Bevölkerung.
Der Krieg in der Ukraine hat in der Marie-Curie-Gesamtschule große Betroffenheit ausgelöst. Das ist bei einer Friedenskundgebung am Freitag auf dem Schulhof der KGS in Empelde in zahlreichen Redebeiträgen deutlich geworden. Um als Schulgemeinschaft gemeinsam ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Toleranz zu setzen, versammelten sich mehr als 300 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern auf dem Platz vor dem Haupteingang. Die Schülerschaft warb auch für die Teilnahme an mehreren Hilfsprojekten zugunsten der ukrainischen Bevölkerung
KGS-Leiter Kay Warneke hob in seiner Ansprache deutlich die Haltung der Schule hervor. „Wir sind nicht gegen etwas: nicht gegen Menschen, auch nicht gegen Nationen und nicht einmal gegen Soldaten.“ Die Schule sei vielmehr nur für etwas: „Wir sind für den Frieden und für die Freiheit, für Offenheit und Toleranz und treten für eine friedliche Gesellschaft ein.“
KGS-Leiter: „Nichts rechtfertigt Krieg“
Er lobte die Schülerschaft und das Kollegium für die große Beteiligung an der Veranstaltung nach dem Unterricht. Gegen die Betroffenheit angesichts des Krieges helfe es sehr, dass die überwältigende Mehrheit in der Schule sich einig sei, dass dieser Krieg aufhören müsse, sagte Warneke. Stille Mehrheiten hätten aber auch die Aufgabe, sich eine Stimme zu geben. „Nichts, aber rein gar nichts rechtfertigt es, einen Konflikt mit Gewalt zu lösen. Rein gar nichts rechtfertigt Krieg und eine solche Brutalität gegenüber Menschen und ihrer Geschichte“, betonte der KGS-Leiter. Es sei vielmehr notwendig, sich mit widersprüchlichen Meinungen auseinanderzusetzen und auch einmal zu streiten, um das Verständnis für andere Meinungen zu erhalten.
Schüler werben für Hilfsprojekte
Zu der Friedensaktion waren viele Kinder und Jugendliche mit selbst gestalteten Plakaten gekommen. Gleich mehrfach waren auf Schildern Friedenstauben und die ukrainischen Nationalfarben zu sehen. „Es ist schlimm, dass Menschen sterben oder flüchten müssen, weil ihre Häuser zerstört werden“, sagte die 13-jährige Maria. Ziel der Kundgebung war es auch, für die Unterstützung unterschiedlicher Hilfsprojekte innerhalb der Schülerschaft zugunsten der ukrainischen Bevölkerung zu werben. Für die Schülervertretung bat Ronnenbergs ehemaliger Jugendbürgermeister Till Leander Schröder, eine 500-Euro-Spende in den verschiedenen Klassenverbänden oder mit einzelnen Spenden aufzustocken. Angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges sei es wichtig, des Leids der ukrainischen Bevölkerung zu gedenken. „Es ist jetzt wichtiger denn je, Farbe zu bekennen. Dieser Krieg ist gegen alle Werte, für die unsere Schulgemeinschaft steht“, sagte Schröder.
Schülerschaft stellt Hilfsprojekte vor
In verschiedenen Ansprachen wurden weitere Hilfsprojekte vorgestellt und um die Beteiligung daran gebeten. Geplant ist an der KGS unter anderem ein Benefizkonzert, um Geld für Ukraine-Projekte von Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbänden zu erwirtschaften. Außerdem wurden Kleider- und Hilfsgütersammlungen angekündigt. Ein Lehrer erläuterte, an welche Stellen sich Familien wenden können, die möglicherweise für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten Gästezimmer zur Verfügung stellen könnten. Auf dem Schulhof verkauften außerdem Schülerinnen Friedenskerzen, um den Erlös anschließend zu spenden.
Der Gymnasialzweigleiter Dirk Horsten lobte die Hilfsbereitschaft. Er und das Kollegium stünden zur Verfügung, um die Projekte begleitend zu unterstützen oder zusammenzuführen.
HAZ / Calenberger Zeitung, 06.03.2022 – Von Ingo Rodriguez