Böllerwürfe mit Sachschaden – Polizei ermittelt

HAZ / Calenberger Zeitung, 16.12.21 – Von Uwe Kranz

Unbekannte sorgen mit einer Serie von Böllerwürfen im Ronnenberger Stadtgebiet für Ärger und hohen Sachschaden. Nach einem Fall an der Ballsporthalle ermittelt jetzt auch der Kriminaldauerdienst der Polizei.

Eine Serie von Sachbeschädigungen, mutmaßlich mit sogenannten Polenböllern, überzieht die Stadt Ronnenberg seit einigen Tagen. Vorläufiger Tiefpunkt war ein Vorfall am Dienstagnachmittag mit „erheblichem Sachschaden“, wie Frank Schulz, Fachbereichsleiter für den Bereich Gebäudewirtschaft, urteilt. Die Detonation des an der Eingangstür zur Ballsporthalle in Empelde gezündeten Sprengkörpers war demnach so stark, dass im Foyer alle Lampen und Lautsprecher aus der Verankerung gerissen wurden. Inzwischen hat der Kriminaldauerdienst der Polizei in Hannover die Ermittlungen übernommen.

Die primären Schäden verzeichnete die Stadtverwaltung an der Eingangstür der Sporthalle neben der Marie-Curie-Schule. Der massive Türgriff weist Deformationen auf und die Scheibe ist zersplittert. Die Türen der Sporthalle sind aufgrund ihrer Bauweise besonders gegen Beschädigungen resistent. Schulz vermutet aufgrund der erheblichen Krafteinwirkungen, dass sogenannte Polenböller zum Einsatz gekommen sind. Die Schäden im Foyer seien auf die starke Druckwelle zurückzuführen, urteilte Teamleiter Cord Hennies. Dabei habe es offenbar sogar zwei Vorfälle gegeben, einen zwischen 16 und 17 Uhr und einen weiteren in den Abendstunden.

Fälle von Böllerwürfen häufen sich

Der Fachbereichsleiter vermutet, dass eine oder mehrere Gruppen nach Anbruch der Dunkelheit durch die Stadt ziehen und Böller zünden. Er selbst hatte am Wochenende Detonationensgeräusche im Bereich des Gewerbegebietes Hansastraße wahrgenommen. In Weetzen war in der Nacht zu Sonntag ein Briefkasten gesprengt worden. Und auch am Mittwochabend hatte Bürgermeister Marlo Kratzke (SPD) das Böllern auf dem Weg zur Ratssitzung wahrgenommen und informierte umgehend die Polizei. Am Donnerstagmorgen wurde dann festgestellt, dass die Klingelanlage der Inkitaro ebenfalls gesprengt worden war.

Im Fall der Ballsportanlage hat die Stadtverwaltung Strafanzeige erstattet, die Polizei sicherte entsprechende Spuren. Aufgrund der entstandenen Schäden sieht Schulz die Ermittler unter Zugzwang. „Die Polizei muss etwas machen“, stellte er fest. Die Beamten des Polizeikomissariats Ronnenberg bestätigen indes in den vergangenen zwei Wochen „häufigere Böllerwürfe“. Aufgrund der unterschiedlichen Delikte, die dabei begangen wurden, ermittelt zum Teil die Ronnenberger Polizei, zum Teil der Kriminaldauerdienst in Hannover. Die Abstimmung laufe noch, heißt es. Bislang könne auch noch nicht sicher festgestellt werden, dass es einen Zusammenhang zwischen allen Taten gibt.

HAZ / Calenberger Zeitung, 16.12.21 – Von Uwe Kranz