HAZ / Calenberger Zeitung, 12.01.2021 – Von Stephan Hartung
Die Ferien sind vorüber, der Unterricht startet unter Corona-Bedingungen: Zwischen Schule im Klassenraum und Aufgaben zum Mitnehmen haben sich die Grundschulen und die Marie-Curie-Schule in Empelde verschiedene Konzepte überlegt.
Die Weihnachtsferien sind vorüber, auch in Ronnenberg hat wieder der Schulbetrieb begonnen. Je nach Schulform ist das auf unterschiedliche Weise geschehen. In den Grundschulen wird in dieser Woche auf Distanz gelernt, am nächsten Montag, 18. Januar, folgt dann der Wechsel zwischen Unterricht in der Schule und zu Hause.
„Wir haben darin Übung, dass wir recht kurzfristig auf Vorgaben reagieren müssen“, sagt Verena Kebsch-Jandel. Die Leiterin der Theodor-Heuss-Schule in Empelde (THS) lobt jedoch die Eltern, „die alle gut erreichbar waren“. Dies habe die Vorbereitungen vereinfacht. Aktuell nutzen 30 Kinder die Notbetreuung. Regulär hat die THS rund 400 Schüler.
In der Grundschule Ronnenberg werden derzeit 25 Kinder betreut. Das ist ein Zehntel der Gesamtschülerzahl. Alle anderen Schüler müssen daheim lernen – die Hausaufgaben können sich die Jungen und Mädchen oder deren Eltern in der Schule abholen. „Schon beim ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres hatte es sich bewährt, dass wir Kartons aufstellen“, sagt Janine Kölzer aus dem Schulsekretariat. Im Bereich des Haupteingangs befinden sich zahlreiche Pappboxen – für jede Klasse eine. Dort können Eltern, so wird auch an der THS verfahren, das Material für ihre Kinder abholen und erledigte Aufgabe dorthin zurücklegen. Für Dejan Dimitrijevic hat sich die Fahrt so richtig gelohnt. „Ich habe Kinder in der 1c, 3b und 4a“, sagt er und lacht, bevor er die Kartons nacheinander abarbeitet.
In der Marie-Curie-Schule (MCS) in Empelde geht es zu Beginn dieser Woche bereits in die Vollen. „Wenn man so will, dann haben wir derzeit die Szenarien A, B und C“, sagt Schulleiter Kay Warneke und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „In der Krise entwickelt man eine gewisse Routine und Gelassenheit.“
Das Szenario A (Präsenzunterricht) trifft auf den Abiturjahrgang zu, dort wurden größere Kurse auf große Räume verteilt. Die insgesamt sechs Klassen der Abschlussjahrgänge aus Real- und Hauptschulzweig befinden sich im Szenario B (Wechsel zwischen Unterricht in der Schule und Homeschooling). Die Schüler aller anderen Jahrgängen und Klassen werden komplett zu Hause beschult (Szenario C). Und im Grunde hat die MCS sogar noch ein Szenario N wie Notbetreuung zu bieten – diese betrifft zwölf Schüler aus den Jahrgängen fünf und sechs in der Außenstelle Ronnenberg.
Und die von Warneke beschriebene Gelassenheit, schon zum Beginn des Schuljahres zu spüren gewesen, ist mit Blick auf 1500 Schüler auch nicht unwichtig – vor allem im aktuellen Monat. „Der Januar hat traditionell eine sehr hohe Bedeutung, hier müssen viele Grundlagen geschaffen werden“, sagt der Schulleiter und nennt als Beispiel die Anmeldungen der Abschlussklassenschüler für die Berufsschulen sowie noch zu absolvierende Klassenarbeiten. Ein Zeugnis zum Halbjahr ist daher oft wichtiger als zum Ende des Schuljahres.
Apropos Zeugnisse: Um die Übergabe der „Giftblätter“, geplant mit Präsenz, für die großen Schülermassen zu entzerren, erhalten die Schüler die Zeugnisse gestaffelt vom 29. Januar bis 5. Februar – ausgenommen sind die Kurzferien am 1. und 2. Februar. So sei es einfacher zu handhaben für die Schule und verschaffe dieser einen Zeitgewinn. Außerdem verhindere man volle Busse und Bahnen, sagt der Schulleiter.
Insgesamt unterrichten an der MCS 150 Lehrer, aktuell sind 25 vor Ort, alle anderen unterrichten per Homeschooling. Warneke kennt die derzeit Belastung für sein Kollegium, weiß aber auch, „dass die Lehrer von den bisherigen Homeschoolingerfahrungen sowie von darin gemachten Fortbildungen profitieren“.
Von Stephan Hartung