HAZ / Calenberger Zeitung, 26.08.2020 – Von Janna Silinger
In diesem Schuljahr steht auch die Marie-Curie-Schule in Ronnenberg vor besonderen Herausforderungen. Doch die Einrichtung sieht sich gut vorbereitet – trotz räumlicher Einschränkungen
Kay Warneke wirkt optimistisch – wenn auch ein wenig gestresst. „Ich hatte in diesem Jahr fünf Tage Urlaub“, berichtet der Leiter der Marie-Curie-Schule in Ronnenberg. „Es gab einfach so viel zu planen und vorzubereiten.“ Doch nun zeigt er sich zuversichtlich. Die Einrichtungen an den Standorten in Empelde und Ronnenberg seien gut auf den Start in das neue Schuljahr vorbereitet, um erst einmal wieder im eingeschränkten Regelbetrieb Unterricht anzubieten. Es gebe schließlich klare Anweisungen, und an die halte die Schule sich.
Ein wichtiger Punkt im neuen Hygienekonzept zum Schulstart: die räumliche Trennung der sogenannten Kohorten durch separate Bereiche auf dem Pausenhof. Eine Kohorte sei immer ein Jahrgang, also rund 200 Schüler. Das ist auch an der Marie-Curie-Schule am Standort Empelde mit 1100 Schülern die Vorgabe. Da dort momentan aufgrund von Bauarbeiten die Hälfte des Hofes gesperrt ist, musste sich das Kollegium etwas einfallen lassen.
Lehrerzimmer wird zum Teil in die Sporthalle verlegt: „Wir weichen auf den Sportplatz aus“, erzählt Warneke. Wie auch vor den Ferien sei weiterhin ein Einbahnstraßensystem eingerichtet, es würden verschiedene Ein- und Ausgänge genutzt, Desinfektionsmittel stünden bereit, und es gelten die Abstandsregeln. An die müssten sich auch die Lehrer halten, sagt Warneke, weshalb ein Teil des Kollegiums am Standort Empelde in die Sporthalle umziehen muss. „Das Lehrerzimmer ist viel zu klein“, berichtet der Schulleiter. Zum Schutz vor einer Infektion muss im Gebäude durchgehend eine Maske getragen werden, fährt der Schulleiter fort. Ausgenommen davon sei nur der Unterricht. Es gebe aber drei oder vier Kollegen, die unterrichten wollten, obwohl sie zur Risikogruppe gehören. In diesen Fällen werde den Schülern nahegelegt, eine Maske zu nutzen. „Das ist dann allerdings eher ein Gebot“, sagt Warneke. Generell verpflichtet sei niemand.
In der Mensa gelte dieselbe Regelung wie in Restaurants: „Wer sich durch den Raum bewegt, muss einen Mund-Nasen-Schutz aufsetzen. Am Tisch ist das aber nicht notwendig.“ Auch im Außenbereich können die Kinder ohne Maske Pause machen. „Die wollen dann ja auch ihr Schulbrot essen, das wäre sonst ja etwas schwierig“, sagt Warneke.
Acht von 150 Lehrern gehören zur Risikogruppe: Der Unterricht sei erst einmal regulär geplant, erklärt der Schulleiter weiter. Von den 150 Kollegen gehörten acht der Risikogruppe an. „Das ist aber sehr dynamisch“, fügt Warneke hinzu. Wenn eine Lehrkraft bemerkt, dass sie sich nicht wohlfühlt, bestehe stets die Möglichkeit, dem Präsenzunterricht fernzubleiben. In solchen Fälle gehe es ähnlich wie noch vor den Ferien mit dem Homeschooling weiter. Das gelte ebenso für Schüler, die der Risikogruppe angehörten. „Die brauchen ein Attest, dann können sie weiter zu Hause bleiben.“ Der Unterricht erfolge digital, alternativ können die Erziehungsberechtigten die Lernmaterialien, die die Lehrer vorbereiten, in der Schule abholen. Einige Lehrer hätten auch begonnen, den Unterricht live zu übertragen. „Da sind wir dran“, berichtet Warneke. Das würde die Mehrbelastung durch Präsenzunterricht auf der einen und digitale Schule auf der anderen Seite ein wenig mindern. Es gebe ohnehin für das Kollegium viel zu tun, denn auch den Aufholbedarf gelte es zu stillen, fügt Warneke hinzu.
In Sport und Musik viel Theorieunterricht: Auch Sport- und Musikunterricht werden mit Einschränkungen erteilt. Im Fach Musik heißt das: Theorie und beispielsweise Gitarrenunterricht. Blasinstrumente sind nicht erlaubt, auch gesungen werden darf nicht. Und auch im Sport soll der Fokus auf die Theorie gelegt werden. Draußen könne jedoch richtig trainiert werden. Kontaktsportarten bleiben allerdings untersagt. Ausflüge und Klassenfahrten fallen komplett aus. „Wir hoffen auf den September 2021“, sagt der Schulleiter. Warneke zeigt sich alles in allem zufrieden. „Uns wurden praxistaugliche Tipps an die Hand gegeben.“ Man richte sich eben danach – und hoffe auf das Beste.
HAZ / Calenberger Zeitung, 26.08.2020 – Von Janna Silinger